food4future trifft Industrial Design
Forschung zum Anfassen
22.12.2025
Ausgangspunkt des Projekts ist ein zentrales Zukunftsszenario: Im Jahr 2050 werden rund 10 Milliarden Menschen, überwiegend im urbanen Raum, leben. Vor diesem Hintergrund sind radikale Innovationen für eine nachhaltige und gesunde Lebensmittelversorgung gefragt. Insbesondere wenn Frischwasser und landwirtschaftliche Flächen knapp werden.
Im Rahmen des Kurses entwickeln die Studierenden darauf aufbauend eigene Konzepte, unter anderem zu:
- interaktiven Formaten zur Vermittlung und Akzeptanz neuer Lebensmittel, etwa durch gemeinsames Kochen, Probieren und spielerische Zugänge
- Community Kitchen und bewegbare Küchenkonzepte, die Ernährung als sozialen Prozess begreifen und gemeinschaftliche Zubereitung und Wissensaustausch ermöglichen
- modularen Ausstellungs- und Exponatformaten, die wissenschaftliche Inhalte zu Zukunftsnahrung multisensorisch und niedrigschwellig erfahrbar machen
- Produkt- und Objektkonzepten (z. B. Besteck, Alltagsgegenstände), die den Umgang mit ungewohnten Lebensmitteln neu denken
- modularen Systemen für die urbane Indoor-Kultivierung und die Verarbeitung von Algen
Grundlage für die Konzepte bildeten unter anderem Exkursionen zu den Forschungspartnern von food4future. Am 30. Oktober besuchten die Studierenden das IGZ in Großbeeren, wo sie in Vorträgen von Yannick Schwert und Valeria Denisova Einblicke in die biologische und ernährungswissenschaftliche Forschung zu Algen und anderen Nahrungsorganismen erhielten. Beim anschließenden Besuch am ATB stellten Dr. Oliver Schlüter und Dr. Marios Psarianos insbesondere Forschungsansätze zu Insekten und Quallen als Nahrungsmittel vor. Vor Ort lernten die Studierenden zudem Materialien, Prozessierungstechnologien und Verarbeitungskonzepte kennen, die nun in die gestalterischen Entwürfe einfließen.
Die Zwischenpräsentationen markieren damit einen wichtigen Meilenstein im Projektverlauf: Sie zeigen, welches Potenzial in der engen Verzahnung von Forschung, Gestaltung und experimenteller Lehre liegt und wie aus wissenschaftlichen Erkenntnissen erste Visionen für die Ernährung der Zukunft entstehen.
Weiterführende Informationen:
- food4future: Reallabor - Future Food Living Lab an der HTW Berlin