food4future Szenarien

Um zukünftige Herausforderungen und Veränderungen in der Gesellschaft und den Umgang mit den verfügbaren Ressourcen besser erfassbar zu machen, arbeiten wir in food4future mit Zukunftsszenarien, einer Methode der sozio-ökonomischen Forschung. Diese Zukunftsszenarien, und insbesondere extreme Szenarien, helfen bei der Sichtbarmachung zukünftiger Trends und technologischer Chancen, globaler Veränderungen oder auch möglicher drohender Krisen.

Als Beispiel wurden im Rahmen von food4future zwei extreme Szenarien erarbeitet, welche die Herausforderungen einer künftigen Ernährungssicherung aufgreifen.

handcursorsvg-45deg
Punkt(e) im Diagramm verschieben für verschiedene Szenarien
0
0
In der interaktiven Graphik werden entlang der Koordinaten der food4future-Extremszenarien "No Land" und "No Trade" die Entwicklung der Mega-Trends "Natural Food" (naturbelassene Nahrung) und "Designed Food" (auf individuelle Bedürfnisse spezifisch angepasste Designer-Nahrung) und sowie die Interaktion und Veränderung der Gesellschaft visualisiert.

"No Land"

Dieses Szenario betrachtet die Folgen einer fortschreitenden Verknappung an Land zur Nahrungsmittelproduktion. Traditionelle Landwirtschaft könnte nur noch eingeschränkt möglich sein, für die Lebensmittelproduktion müssen alternative Räume einbezogen werden. Deshalb wird in Zukunft der städtische Raum an Bedeutung für Lebensmittelproduktion gewinnen und urbane Flächen wie Hausdächer, Keller oder Tunnel genutzt, um ausreichend gesunde Lebensmittel zur Verfügung zu stellen.

"No Trade"

Ein weiteres Szenario behandelt die Möglichkeit, dass Handelsbeziehungen sich zunehmend schwieriger gestalten und eine Abschottung zwischen Staaten zunimmt, somit Im- und Exporte, vor allem auch von Grundnahrungsmitteln, nur noch sehr eingeschränkt möglich sind. Aktuelle Ereignisse wie der Brexit, aber auch der Handelskonflikt zwischen Amerika und China motivieren dieses extreme Szenario. Innerhalb dieses Szenarios ist die effiziente Versorgung der eigenen Bevölkerung mit Nährstoffen vorrangig, tierische Produkte werden einen hohen Preis haben, da alle verfügbaren Flächen für die Grundversorgung der Bevölkerung benötigt werden. Eine dezentrale und individuelle Produktion zur Ergänzung der täglichen Ernährung wird attraktiv bzw. notwendig sein und alternative Nahrungsquellen (z.B. Insekten als Proteinlieferanten) an Attraktivität zunehmen.

Containerschiff vor einem grauen, bewölkten Himmel. Im vordergrund ein rot-weiß gestreiftes Absperrband